Konferenz «Perspektiven mit Industrie 4.0» So soll die Zukunft mit digitalen Ökosystemen aussehen
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Durch Industrie 4.0 wird es Unternehmen ermöglicht, ihre Prozesse transparenter zu gestalten und die Integration von internen und externen Partnern neu zu gestalten. Abhängig vom Grad der Partnerintegration entstehen sogar ganze Ökosysteme, welche aus Lieferanten, Kunden, Konkurrenten und Substitutionsunternehmen bestehen.

Was erwartet die Teilnehmenden Ende Mai an der 6. Ausgabe Perspektiven mit Industrie 4.0? Der Initiator Dr. Jürg Meierhofer von der ZHAW gibt der at – Aktuelle Technik Auskunft.
at – Aktuelle Technik: Am 31. Mai findet an der ZHAW in Winterthur die 6. Ausgabe der Konferenz statt. Du bist der Initiator und Treiber dieser Veranstaltung. Hat sich aus deiner Sicht seit der ersten Konferenz in den Köpfen der Unternehmensverantwortlichen etwas geändert?
Jürg Meierhofer: Ja, ganz klar. Wir haben mit der Konferenz-Serie «Perspektiven mit Industrie 4.0» im Jahr 2017 gestartet mit einem jährlichen Schwerpunktthema. Auch wenn der Begriff «Industrie 4.0» 2017 schon ein paar Jahre existierte, so gab es doch sehr viel grundsätzlichen Informationsbedarf. Demnach hiess das Schwerpunktthema damals einfach «Chancen für Schweizer KMUs». Seither hat sich die Bekanntheit des Themas Industrie 4.0 weitgehend etabliert. Das heisst aber nicht, dass Industrie 4.0 auch in voller Breite und Tiefe umgesetzt ist – ganz im Gegenteil. Viele Unternehmen haben zwar Initiativen gestartet, aber mit dem Essen kommt bekanntlich der Appetit, und wir stellen fest, dass bei konkreten Umsetzungsthemen nach wie vor grosser Informations- und Diskussionsbedarf besteht. Dementsprechend haben wir in den Jahren seither u.a. auf Spezialthemen wie «neue Service-Modelle», «Produktionssteuerung» oder «digitale Zwillinge» fokussiert.
Wie findest du mit deinem Team immer wieder neue Themen, die im Moment für die Unternehmen besonders aktuell und interessant sind?
Jürg Meierhofer: Als Fachhochschule stehen wir mit mindestens einem Bein in der Praxis und haben laufend Kontakt und gemeinsame Projekte mit zahlreichen Praxis-Unternehmen. Dabei erfahren wir aus erster Hand, was die Unternehmen beschäftigt, haben durch die zahlreichen Kontakte auch einen sehr guten Überblick in der Breite und Tiefe und können herausschälen, was gerade besonders wichtig ist. Andererseits betreiben wir angewandte Forschung und sind direkt an der wissenschaftlichen Front mit dabei. Wir kennen die aktuelle Wissenschaftsliteratur und besuchen z.B. auch internationale, wissenschaftliche Konferenzen. Damit sind wir im Bild über die aktuellen und zukünftigen globalen Entwicklungen. Diese Einsichten stellen wir unseren Informationen aus der Unternehmenspraxis gegenüber und leiten daraus die aktuellen Themen ab.
Der diesjährige Themenschwerpunkt ist «Digitale Ökosysteme». Was ist genau damit gemeint und in welche Richtung gehen die Vorträge?
Jürg Meierhofer: Die Beteiligung an Business Ökosystemen ist von zentraler Bedeutung gerade für ein KMU und wird laufend wichtiger. Gemeint ist damit, dass sich ein Unternehmen in ein Wertschöpfungsnetzwerk integriert, das im Gegensatz zu klassischen Lieferketten nicht linear organisiert ist. In einem Ökosystem wird unter den Unternehmen über ganz viele Verbindungen – auch quer oder übers Kreuz – Wert ausgetauscht und man spricht von gegenseitiger Wertschöpfung im Netzwerk. Die anderen Unternehmen in diesem Netzwerk können Kunden, Partner oder auch Lieferanten sein und direkt oder über mehrere Zwischenstufen miteinander verbunden sein. In der digitalen Welt können Business Ökosysteme über Plattformen sehr rasch gebildet und äusserst effizient organisiert werden.
Die Referierenden an der Konferenz kommen aus diversen Unternehmen und zeigen auf, wie sie in ihrem Fall mit digitalen Ökosystemen z.B. neue Ressourcen oder Kompetenzen aufbauen, die Transparenz über den Warenfluss erhöhen oder auch ganz neue Geschäftsmodelle entwickeln konnten.
Es wird wieder einen Workshop, diesmal zum Thema Data Innovation Alliance geben. Welche Fragen gilt es dabei für die Besucher:innen zu beantworten?
Jürg Meierhofer: Im Workshop werden wir Themen-spezifische Fragen in die Runde werfen – eben z.B. zu neuen Geschäftsmodellen, Ressourcen oder auch zur Transparenz – und den Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre eigene Position oder ihre eigenen Fragestellungen in dieser Perspektive zu beleuchten. Da wir das in Gruppen mit mehreren Unternehmen gemeinsam tun werden, entstehen aus dem Workshop potenziell gerade Ansätze für erweiterte Ökosystemlösungen. Die Data Innovation Alliance bietet auch die Möglichkeit, auf diese Weise entstehende Lösungsansätze auf dem Weg zu Projekten zu unterstützen.
Was wird den Teilnehmenden auf der Veranstaltung sonst noch geboten?
Jürg Meierhofer: Ganz zentral bei der Konferenz ist die Vernetzung der Teilnehmenden unter sich und mit den Referierenden. Wir werden ausgedehnte Networking-Zonen mit Angeboten an Essen und Getränken bieten und haben im Foyer an diversen Ausstellerständen die Möglichkeit, mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. In dem Sinne ist die Konferenz für sich schon ein Ökosystem und wir hoffen, dass sich daraus erweiterte oder neue Ökosysteme bilden. Die Erfahrung früherer Jahre hat auf jeden Fall gezeigt, dass diese Vernetzung hervorragend funktionierte und sehr geschätzt wurde.
Hier geht es zur Anmeldung für die Konferenz «Perspektiven mit Industrie 4.0» .
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