Fachkräfte im Bereich Engineering Technische Innovationen: Fachkräfte gesucht
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Innovationen sind der Treiber unserer Gesellschaft. Doch es braucht gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte, um diese voranzutreiben. Wie gehen Entwickler und Engineering-Unternehmen damit um? Wir haben uns umgehört – nachzulesen in der folgenden Umfrage.

Mehr als 14 Millionen Treffer gibt Google an, wenn man sich für den Fachkräftemangel interessiert, knapp 1,7 Millionen sind es, wenn die Suche auf die Schweiz begrenzt bleibt. Schon allein diese Zahlen weisen auf ein sehr heikles Thema hin. Doch es gibt auch fundiertere Erhebungen. So erreichte der Fachkräftemangel Index Schweiz im letzten Jahr seinen historischen Höchstwert. Der Fachkräftemangel Index Schweiz wird jährlich von der Adecco-Gruppe Schweiz erhoben, von 2023 liegen noch keine Daten vor. Neben Spezialisten aus den Gesundheitsberufen sind vor allem Fachkräfte mit technischem Hintergrund gefragt, allen voran ingenieurtechnische Fachkräfte sowie Entwickler und Analytiker im Bereich Software und IT. Für Unternehmen ist es eine sehr grosse Herausforderung, ihren Fachkräftebedarf vor allem im Bereich Engineering zu decken.
Forschung und Entwicklung ist bei Unternehmen zwar nicht entscheidend für das Tagesgeschäft, doch hier wird der Grundstein des Unternehmenserfolgs in der Zukunft gelegt. Ohne Entwicklung, ohne Engineering kann ein Unternehmen nur von Vergangenem zehren. Doch die Basis eines jeden Engineerings sind ausgebildete Ingenieure und Entwickler mit ihrem speziellen Know-how. Was tun Unternehmen, wenn Fachkräfte knapp werden? Wir haben uns bei verschiedenen Firmen umgehört und die Antworten zusammengetragen. Folgende Fragen haben wir den Unternehmen gestellt:
Frage 1: Welche Skills müssen Fachkräfte bei Ihnen mitbringen, um technische Innovationen voranzutreiben?
Frage 2: Welche Unterstützung geben Sie, um Fachkräfte dazu in die Lage zu versetzen?
Frage 3: Was tun Sie, um Fachkräfte im Bereich Engineering mit den nötigen Fähigkeiten und dem nötigen Know-how auszustatten?
Frage 4: Was antworten Sie auf Fragen von Bewerbern hingehend Umweltbewusstsein in Ihrer Firma und Ihrer Unternehmenskultur?
Antworten von Marcel Widmer, Geschäftsführer AVM Engineering AG
1. Die Fachkräfte müssen vor allem Softskills oder Charaktereigenschaften wie Neugier und Selbständigkeit mitbringen, sollten vom Typ her eher Macher und Umsetzer sein!
2. Wir setzen konsequent und mit viel Erfahrung auf das Aufbauen und die Weiterentwicklung von jungen Ingenieur*innen frisch ab Ausbildung. Dazu gehören passende Projekte, interessante Aufgaben, Freiraum für eigene Lösungen – aber auch Coaching durch erfahrene Profis.
3. Zum einen braucht es Basisschulungen auf den eingesetzten Systemen – da arbeiten wir mit den Lieferanten zusammen oder führen Ausbildungskurse online oder firmenintern durch. Dann braucht es aber auch stufengerechte Projekte und Aufgaben sowie jederzeit gute Ansprechpartner mit Zeit und Erfahrung. Wichtig ist auch, dass die Mitarbeiter spüren, dass Fehler gemacht werden dürfen und darüber auch gesprochen werden darf, ja muss. Es heisst nicht umsonst: «Aus Fehlern wird man klug»!
4. Wir sind nachhaltig und selbstverantwortlich unterwegs. Bei uns ist jeder Mitunternehmer und kann so auch in Richtung Nachhaltigkeit eigene Ideen einbringen und umsetzen.
Antworten von Thomas Aeschlimann, Geschäftsführer und Teilhaber Bürki Electric AG
1. Wir haben die besten Erfahrungen gemacht mit gelernten Berufsleuten und einer absolvierten Weiterbildung in die Fachrichtung allgemeine Elektrotechnik oder spezifisch in die Automation. Wichtig bei allen Bewerberinnen und Bewerbern ist das allgemeine Interesse an der Elektrotechnik und eine gesunde Portion Selbstvertrauen, um die spezifischen Bedürfnisse aus den Kunden herauszubekommen.
2. Natürlich sind wir auch bereit, Fachkräfte einzustellen, welche die Absicht mitbringen, eine entsprechende Weiterbildung zu absolvieren. Dies unterstützen wir in Form von bereitgestellter Arbeitszeit und/oder Beteiligung an den Ausbildungskosten. Auch nach einem spezifischen Abschluss fördern wir die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung mit internen und externen Kursen.
3. Der grösste Teil der Einarbeitung geschieht in Form von Support und Begleitung in der Einarbeitungszeit an konkreten Projekten. So kann das über Jahrzehnte aufgebaute Fachwissen gezielt an jüngere Mitarbeitende weitergegeben werden.
4. Wir produzieren seit rund 15 Jahren einen Teil der benötigten elektrischen Energie auf unserem Dach. Den Rest beziehen wir aus erneuerbaren Energiequellen. In diesen Tagen nehmen wir unsere E-Mobility-Ladestationen in Betrieb. Der Bezug ist für unsere Mitarbeitenden vorderhand kostenlos. Ansonsten sind wir auch mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar. Die von uns entwickelten Steuerungen sind auf einen guten Wirkungsgrad bei kleinstmöglichem Energiebezug ausgelegt. Ausserdem bewegen wir uns mit unseren Retrofit-Dienstleistungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Maschinen und Anlagen werden dabei nicht ersetzt, sondern mit neuer Steuerungstechnik technisch wieder auf den aktuellsten Stand gebracht und für 10–20 Jahre weiterbetrieben. Um solche technische Herausforderungen zu meistern, wird das Teamwork bei uns grossgeschrieben. Das widerspiegelt sich in einem freundschaftlichen Umfeld mit flachen Hierarchien.
Antworten von der Firma Deleproject
1. Grosses Interesse an Technik allgemein und an unseren Bereichen Automation und Digitalisierung im Speziellen sollte mitgebracht werden. Dann müssen unsere Leute komplexe Sachverhalte schnell begreifen und als sehr gute Kommunikatoren unsere Lösungsansätze verschiedensten Zielgruppen verständlich erklären können. Alles andere kommt dann mit der Erfahrung.
2. Wer bei uns neu anfängt, arbeitet von Anfang an in einem Projekt mit und erhält Unterstützung durch erfahrene Kollegen. So lernen die Leute die Tools und Systeme schnell kennen und arbeiten schon bald immer selbständiger. Punktuell wird neues Wissen auch durch Online-Trainings oder den Besuch einer Schulung erlangt.
3. Das Wichtigste ist die Erfahrung. Die steigt bei jedem Projekt, vor allem dann, wenn eine Aufgabe nicht nach Anweisung abgearbeitet wird, sondern wenn sich der Mitarbeiter mit der Problematik auseinandersetzt und – falls nötig mit Unterstützung – selber auf eine Lösung kommt. Bei der Arbeit im Team profitieren immer alle davon, dass eine Kollegin vielleicht einen etwas anderen Ansatz hat oder in einer Diskussion plötzlich neue Ideen auftauchen.
Viele unserer Projekte haben die effiziente Nutzung von Energie oder die energetische Optimierung von bestehenden Prozessen als Ziel. Da spüren wir bei unseren Kunden ganz klar einen Trend. Firmenintern haben wir mit unserer schlanken Infrastruktur und als Dienstleister einen kleinen Fussabdruck. Die Unternehmenskultur ist bei Deleproject sicher unvergleichlich und wird mit Events oder dem gemeinsamen Znüni gefördert. Das junge und dynamische Team trägt natürlich seinen Teil zum einzigartigen Team Spirit bei.
Antworten von Calogero Lillo Imperia, CEO imperia systems ag
Mal abgesehen von der Grundausbildung/Weiterbildung im technischen Bereich legen wir besonders Wert auf den Berufsstolz sowie die Leidenschaft für die Arbeit. Denn nur wer mit Liebe und Leidenschaft seinem Beruf nachgeht, kann Grosses erschaffen. Dazu benötigt man Ausdauer und ein Querdenken, besser gesagt: «Thinking out of the box», aber immer im Sinne der Firma und der Projekte.
2. Bei uns hat man grosse Gestaltungsfreiheit, man wird durch die spannenden Projekte und das motivierte und inspirierende Team angetrieben, gefördert und gefordert. So entstehen wie von Zauberhand neue Innovationen.
3. Eine Grundbasis der Fähigkeit muss vorhanden sein, der Rest wird «on the job» mit den interessanten und herausfordernden Projekten erarbeitet. Dabei werden moderne Technologien als Unterstützung eingesetzt.
4. In Bezug auf Umweltbewusstsein arbeiten wir, wo immer möglich, mit lokalen Partnern und setzen energieeffiziente Produkte ein. Unsere Unternehmenskultur ist freundschaftlich, familiär und innovativ. Als kleine Unternehmung mit 22 Mitarbeitern werden die Mitarbeiter in viele Entscheidungen einbezogen. Unsere Mitarbeiter arbeiten aktiv an der Unternehmensentwicklung und dem Wachstum mit.
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