Minikraftwerk Umwelttechnik – Das Methanol-Minikraftwerk von Silent Power

Von Andreas Walker |

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Nach einem Jahr Laufzeit des Minikraftwerks Econimo von Silent-Power sieht die Bilanz sehr gut aus. Bald sollen die Minikraftwerke serienmässig produziert werden.

Econimo-Aussenansicht.
Econimo-Aussenansicht.
(Bild: Andreas Walker)

Seit August 2016 läuft die Pilotanlage des Econimo (Energy Converter Integral Module) bei den WWZ AG (vormals Wasserwerke Zug AG) ohne Zwischenfälle mit einer Verfügbarkeit von 100 Prozent. Es ist weltweit das erste mit Methanol betriebene Minikraftwerk, das durch Trigeneration Strom sowie kaltes und warmes Wasser produziert. Silent-Power verwendet für die Mikrogasturbine Methanol als Treibstoff und erreicht ohne jegliche zusätzliche Wassereinspritzung oder den Einsatz von Katalysatoren sehr gute Abgaswerte.

Das Econimo arbeitet autonom, ruhig und wartungsarm. Die Minikraftwerke dienen den lokalen Energieversorgungsunternehmen als Netzstabilisatoren, zum Beispiel bei unregelmässiger Produktion von Sonnenstrom. Das Econimo erreicht einen Wirkungsgrad von rund 95 Prozent und kann 30 kW elektrische Leistung und 70 kW Wärme produzieren. Über einen Rückkühler kann zusätzlich Kälte zur Gebäudekühlung produziert werden. So kann ein Econimo-Kraftwerk zum Beispiel einen Wohnblock mit zehn bis 15 Wohnungen, ein Schulhaus oder einen Fernwärmeverbund versorgen. Das Econimo übernimmt die Funktion des Minikraftwerks und ist zudem ein idealer Stromspeicher.

Serienproduktion der Econimos

Bis zum Jahr 2021 sollen voraussichtlich mehr als 300 Econimos produziert werden.Deshalb finden laufend weitere Optimierungen Eingang in das Serien-Econimo, welches zur Produktion vorbereitet ist. Parallel wird ein standardisierter Lagertank für das Minikraftwerk in die Produktion überführt. 30 000 Econimos könnten alle Atomkraftwerke in der Schweiz ersetzen. Ein Econimo wird rund 50 000 Franken kosten. Das wären insgesamt 1,5 Milliarden Franken. Dies ist sehr günstig, berücksichtigt man, dass unser 1000-MW-Kernkraftwerk Leibstadt weit mehr als 10 Milliarden Franken gekostet hat.

Methanol: Energiequelle der Zukunft

Die Silent-Power AG hat unter der Leitung von CEO Prof. Dr. Urs A. Weidmann ein Energiekonzept entwickelt, das mit einem Methanolkreislauf sowohl die Stromproduktion als auch die Stromspeicherung löst. Synthetisches Methanol kann aus Wasser, Kohlendioxid aus der Luft und Strom hergestellt werden. Im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen Erdöl, Erdgas und Kohle sind diese Elemente unbegrenzt vorhanden. Methanol kann zum Heizen und Kühlen von Gebäuden, fürs Kochen und für die Mobilität eingesetzt werden, wie wir es von Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl gewohnt sind. Für die Methanolproduktion sollen vor allem Stromüberschüsse der erneuerbaren Energiequellen (Solar- und Windenergie) zu Spitzentagen verwendet werden.

In naher Zukunft können Methanol-Produktionsstätten, die an geeigneten Orten stehen und mit billigem Strom betrieben werden, eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle darstellen. Die Stromproduktion dafür könnte zum Beispiel aus Wellenkraftwerken auf den schottischen Inseln oder den Neuen Hebriden erfolgen. Dort sind die Wellen genügend hoch, um ununterbrochen viel billigen Strom zu erzeugen. Mit den bereits existierenden Tankschiffen (normale Öltanker) kann das Methanol von dort abgeholt und über die bereits bestehende Tankstelleninfrastruktur verteilt werden. Mit diesem System setzt die Silent-Power AG auf die Speicherung der Energie in flüssiger, chemischer Form mittels Methanol. Damit könnte die Energieversorgung in der Zukunft sichergestellt werden.

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