Künstliche Intelligenz Tesla will humanoiden Roboter für gefährliche Arbeiten bauen
Teslachef Elon Musk hat laut dpa die Entwicklung eines humanoiden Roboters namens «Tesla» angekündigt. Ein Prototyp soll schon in rund einem Jahr zu erleben sein, prognostizierte Musk im Rahmen des «AI Day» des Unternehmens.
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Die beiden Roboter-Gesetze von Isaac Asimov scheinen beachtet zu werden, denn es soll ein freundlicher künstlicher Zeitgenosse werden, wie Musk verspricht. Durch eine für Menschen gebaute Welt soll er navigieren können und gefährliche, sich wiederholende und langweilige Arbeiten übernehmen. Für alle Fälle, merkte Musk an, wird er so konstruiert sein, dass er nicht besonders schnell sei, folglich könne man im Zweifel vor ihm weglaufen.
Tesla-Autotechnik bewegt auch den Tesla-Bot
Nach Angaben von Musk wird der Tesla-Bot rund 177 Zentimeter gross sein und rund 57 Kilogramm auf die Waage bringen. Er wird eine Art Bildschirm am Kopf tragen, der nützliche Informationen liefert, aber ansonsten sei er im Grunde genommen mit einem Autopilotsystem ausgestattet, erklärte der Unternehmer. Der Tesla-Roboter werde dann mit acht Kameras und einem vollwertigen selbstfahrenden Computer ausgestattet sein – quasi die gleichen Werkzeuge nutzen, die Tesla im Auto verwende. Das Schwierigste an einem nützlichen humanoiden Roboter ist, dass er nicht durch die Welt navigieren kann, ohne gezielt trainiert zu werden,erklärte Musk. Das müsse aber ohne explizite Anweisungen Zeile für Zeile funktionieren. Man werde mit ihm sprechen können und etwa sagen: «Bitte nimm diese Schraube und befestige sie mit dem Schraubenschlüssel am Auto». Er sollte dann in der Lage sein, das zu tun, hofft Musk.
«Fahrerloser» Androide in greifbarer Nähe! – Ob das gut geht?
Der Einsatz von menschlichen Robotern werde weit reichende Konsequenzen haben, sagte Musk voraus. «In der Zukunft wird körperliche Arbeit eine Option sein. Wenn man sie erledigen will, kann man sie tun, aber man muss sie nicht tun.» Dies habe offensichtlich tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft, denn wenn man bedenke, dass die Wirtschaft auf ihrer grundlegenden Ebene aus Arbeit bestehe, dann gebe es vielleicht keine wirklichen Grenzen für die Wirtschaft mehr.
Durchaus anzumerken ist laut dpa aber, dass Tesla zwar dafür bekannt ist, grosse technische Neuerungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Entwicklung zu verkünden und Systeme live zu stellen, die von anderen Unternehmen noch nicht als marktreif angesehen werden. Das rächte sich bei der Selbstfahreroption in Teslas Fahrassistenzsystem «Autopilot» aber nach einer Reihe von Auffahrunfällen, heisst es weiter. So wird bemängelt, dass der Name «Autopilot» durchaus eine falsch zu interpretierende Übertreibung sei, die zu fahrlässiger Nutzung einlade. Die nächste Stufe des Programms nennt Tesla sogar «Full Self-Driving» (komplett selbstfahrend), obwohl es, wie dpa wissen lässt, nach geltenden Kriterien nur ein Assistenzsystem bleibt. Bleibt zu hoffen, dass der Tesla-Bot keine Auffahrunfälle verursacht und mit dem Schraubenschlüssel wirklich umzugehen weiss.
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